25.07.2020 Der Herr ist mein Hirt

Psalm 23

Der Herr ist mein Hirte;
mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf grünen Auen
und führt mich zu stillen Wassern.

Er erquickt meine Seele;
er führt mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.

Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten,
so fürchte ich kein Unglück,
denn du bist bei mir;
dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch
angesichts meiner Feinde;
du hast mein Haupt mit Öl gesalbt,
mein Becher fließt über.

Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar.

In der heutigen zeit stellt sich die Frage, wie wir der gegenwärtigen Situation gegenüberstehen. Sind wir Menschen, die sich mit dem Gegebenen abfinden, oder streben wir nach Veränderung ?

Nicht nur die gesellschaftliche Siruation, die wir momentan durchleben, die Verunsicherung im Gesundheitsbereich, ständig neue Vorschriften und Anordnungen, die das tägliche Leben betreffen, sollen uns zu denken geben, sondern unsere rein persönliche Situation, die Situation, wie wir es mit unserem Glauben halten, soll uns zu denken geben. Bin ich jemand, der sich mit Gegebenem abfindet oder strebe ich nach Veränderung. Man spricht manchmal davon, daß “jemand über sich selbst hinauswächst” .. was wohl damit gemeint ist? Gemeinhin bedeutet das, daß jemand in Situationen, die schwierig sind, Kräfte entwickelt, die man ihm gar nie zugetraut hätte.  Wie wenn man um sein Leben rennen müßte und ungeahnte Kräfte mobilisiert. Im Glauben ist es so, daß man, wenn man wirklich dem Herrn nachfolgen will, seine ungeahnten Kräfte mobilisieren muß, man muß das Alte hinter sich lassen, Anstrengung auf sich nehmen, im Heiligen Geist Kräfte entwickeln, die einem niemand zutrauen würde. Kräfte, um den Neid auszumerzen, die Barmherzigkeit zu aktivieren, die verschiedenen kleinen und größeren Laster zu unterdrücken, dem Herrn mit reinem Herzen zu dienen, ein “neuer Mensch” werden. Diese Erneuerung ist wie eine Metamorphose, ein Wandel von innen heraus. Neue Kleider anziehen, aber zuerst von innen gereinigt werden um dann  von außen neu zu erstrahlen, Licht sein für andere menschen. Wenn ich selbst erbneuert bin, kann ich auch Werkzeug sein, um anderen zur Erneuerung zu helfen. Herr, in Deinem Wort werde ich mein Leben ändern !! Der Hl. Geist in uns ist es, der verändert, das gelingt aber nur, wenn wir mit dem Geist die Veränderung vollziehen. Der Hl.Geist verändert sowohl unsere Art zu denken als auch unsere Art uns zu verhalten, wir werden zum Licht, das verändert.

Auch wenn jemand die Bibel im Wortlaut aufsagen kann und sich die Nummern der Kapitel gemerkt hat, das Herz und der Glaube aber nicht vorhanden ist, hat dies keinen Wert. denn dann werden die Worte nicht wirklich begriffen, man versteht sie nicht. Jeder Mensch hat eine andere Art, die Dinge zu sehen, zu erleben, zu begreifen, in verschiedenen Geschwindigkeiten. Das hat keine Bedeutung, wenn nur die Richtung, auf die wir hinarbeiten stimmt. Der Herr läßt uns Zeit, er will nur, daß wir uns nicht zufriedengeben und ständig an unserer Vervollkommnung arbeiten.

Diese Welt verführt uns, so zu sein wie die Anderen,  ….   mit Neid blickt man auf die schlanke Gestalt eines Filmstars, vergönnt dem Nachbarn sein protziges Auto nicht, schielt auf die Verwandten, die sich mehr leisten können, als wir selbst,  man fühlt sich in bestimmte Formen gepreßt, will mithalten mit den anderen, gleich schnell, gleich schön, gleich reich sein. Lassen wir uns nicht in Formen zwängen!!! Seien wir   WIR  SELBST, versuchen wir so zu sein, wie der Herr uns gewollt hat von Anfang der Zeiten an. Diese Form ist die einzige, nach der wir reinen Herzens trachten sollen. Jeder ist einzigartig, niemand soll sich wünschen, Abbild von jemand Anderem zu sein, mit einer einzigen Ausnahme – Abbild Gottes. Der Herr hat Dich zu Großem bestimmt, such dieses Ziel, such Deinen ganz persönlichen Weg in Jesus Christus mit Hilfe des Heiligen Geistes !

Bei Johannes lesen wir über Nicodemus, der erstaunt fragt, wie es sein könne, daß er neu geboren würde:  Johannes 3:  5 Jesus antwortete: „Ich sage dir die tiefe Wahrheit: Wenn ein Mensch nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er in das Königreich Gottes nicht hineinkommen. 6 Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was vom Geist geboren wird, ist Geist. 7 Wundere dich nicht, dass ich dir sagte ‚Ihr müsst von oben geboren werden’. 8 Der Wind bläst, wo immer er will, und du hörst sein Wehen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der vom Geist geboren ist.“

Wer in Christus neu geboren wird, kann auch den Aufrag des Herrn ausführen, Andere zum Licht und zum Wort Gottes zu führen. Wer selbst nicht neue Gewänder angezogen hat, kann auch dem Nächsten keine Hilfe sein. Der Herr fordert uns auf, die Sünde hinter sich zu lassen, Neid, Mißgunst, böse Worte. Wie sehr können unbedacht ausgesprochene Worte verletzen, sie sind wie ein Messer, das in unser Fleisch dringt, ganz zu schweigen von wirklicher physischer Gewalt. Auf dem Weg zu Gott ist das alles unnützes, unbrauchbares Gepäck, das uns hindert, zu ihm zu kommen. Unsere Worte zu kontrollieren, fällt oft nicht leicht, wenn wir jemandem gegenüberstehen, dem wir nicht wohlgesinnt sind. Fülle Deine Sprache mit den Worten des Herrn, übe Verzeihung, wenn dich jemand verletzt hat, denn wenn du nicht verzeihen willst, wird auch dir nicht verziehen. Der Herr ist treu, er ist unser Halt, er richtet uns in unserer Schwachheit auf. Er ist der gute Hirte, der seine Herde auf sicheren Wegen zum Vater führt.

Herr, mein Herz ruft nach Dir, ich bin verletzt worden, bin erniedrigt worden, gib mir die Kraft, meinen Peinigern zu verzeihen, meinen Neid zu zügeln, meine fehlende Liebe wieder erstarken zu lassen, hab Erbarmen mit meiner Unzulänglichkeit, ich will Dir dienen, nimm mich als Deinen Knecht an und mache mich zu dem Menschen, den Du für mich vorgesehen hast. Amen.