06.01.2020 Erscheinung des Herrn

Der Ausdruck „Erscheinung“ (griechisch Epiphania, eingedeutscht Epiphanie) meint hier, dass durch Jesus Christus die Herrlichkeit Gottes in der Welt erschienen ist. Deshalb wird an diesem Festtag seit den ersten christlichen Jahrhunderten der Geburt Christi, aber auch seiner Taufe im Jordan und seines ersten Wunders (Weinwunder bei der Hochzeit zu Kana) gedacht. Das sind alles Ereignisse, in denen die Göttlichkeit Jesu aufzuleuchten beginnt. Das Tagesevangelium erzählt, wie sternkundige Weise aus dem Morgenland das Jesuskind suchen und es nach einem Umweg auch finden: “Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.” (Matthäus 2,11)

Im Volk hat sich der Brauch etabliert, am HL.3Königstag  als “Sternsinger” die Menschen in ihren Häusern aufzusuchen und die frohe Botschaft zu verbreiten, daß ein neuer Herr, ein König, einer, der in diese Welt gekommen ist aber nicht von dieser Welt ist, unter uns weilt. Alle Welt huldigt dem neuen König, der in einer Krippe geboren ist, arm, so wie die meisten Menschen auf dieser Erde, der aber das Heil zu allen bringt in seiner Glorie und Macht, die vom Vater, dem Allmächtigen, kommt. Da geht es nicht darum, wer diesen oder jenen Glauben hat, der Messias, der Heiland, ist für all jene Mensch geworden, die guten Willens sind, seine Gebote befolgen, in seiner Liebe wandeln, seien sie nun aus Afrika , Amerika, Asien. Der Mensch ist gefragt, nicht seine Hautfarbe, nicht sein Äußeres, sondern das, was er im Herzen trägt.

Wer diese “Sternsinger” aufnimmt, von ihnen die frohe Botschaft erfährt, bedankt sich dafür mit einer Spende, die in Sozialprojekten in verschiedenen Teilen der Welt eingesetzt wird, um Menschen zu unterstützen, ein “menschenwürdiges Dasein” zu finden.

Wir haben einen freien Willen bekommen, zu tun oder zu unterlassen, was wir wollen. Der Christ hat die besondere Gnade durch die Taufe erhalten, ein “Kind Gottes” zu sein. In dieser Position ist es natürlich das Bestreben, seinen freien Willen dafür zu nützen, das Gute zu tun und nach den Geboten unseres Herrn zu leben. Aber: “Der Wille ist groß, aber das Fleisch ist schwach” – dieser landläufige Ausspruch trifft es, womit wir zu kämpfen haben. Das Böse umzingelt und von allen Seiten. Der Heilige Geist ist unser Anker, an dem wir festhalten können, mit dessen Hilfe wir im Gebet die Kraft erlangen, uns gegen Unrecht, Fehler und allem Übel zu wehren. Imer und immer wieder müssen wir unsere Kräfte neu mobilisieren, denn auch dem Christen fällt es nicht leicht, den weltlichen Dingen zu widerstehen. Beten wir und stellen wir uns unter den Schirm der göttlichen Macht, dann werden wir mit der Gnade und Liebe Gottes das ewige Leben erlangen. Christus ist für uns in der Krippe in Armut geboren und hat das Leid und den Tod am Kreuz für uns auf sich genommen. Durch Ihn sind wir alle erlöst, die ihm nachfolgen.