08.09.2018 Effata!!

Marcus 7: 31-37

Heilung eines Taubstummen

31 Und er verließ das Gebiet von Tyrus wieder und begab sich durch Zidon nach dem galiläischen Meer, mitten in die Landschaft der Zehn-Städte.32 Und sie brachten einen Tauben zu ihm, der kaum reden konnte, und baten ihn, ihm die Hand aufzulegen. 33 Und er nahm ihn von dem Volk abseits, legte ihm die Finger in seine Ohren und berührte seine Zunge mit Speichel. 34 Dann blickte er zum Himmel, seufzte und sprach zu ihm: „Ephata“ das heißt, tue dich auf! 35 Und alsbald wurden seine Ohren aufgetan und das Band seiner Zunge gelöst, und er redete richtig. 36 Und er gebot ihnen, sie sollten es niemand sagen; aber je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es kund. 37 Und sie erstaunten über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht! Die Tauben macht er hören und die Sprachlosen reden!

Dies Parabel will uns nicht nur sagen, daß Jesus fähig ist, Taube und Blinde zu heilen, sondern führt uns auch zu einer existenziellen Frage über uns selbst. Auch wenn wir physisch imstande sind, zu hören und zu sehen, können wir   w i r k l i c h   gut sehen und hören? Sind wir nicht manchmal taub, wenn es darum geht, die Bitten eines Mitmenschen zu  “hören” … bzw. zu  “erhören” ?? Stellen wir uns taub, weil wir nicht wollen, daß das leid oder die Bitten unseres Nächsten  unseren  eingespielten Tagesablauf stören, wir vielleicht einen kleinen Umweg machen müßten, innehalten sollten oder  ein wenig von unserem Überfluß abgeben …. oder einfach   n u r   z u h ö r e n  müßten, um das Leid eines Mitmenschen zu lindern??? Der Herr bezieht sich sicherlich nicht nur auf die tatsächliche Fähigkeit des Hörens und Sprechens. Was kostet es wohl, jemandem ein gutes Wort zu sagen, jemandem “sein Ohr zu leihen”, wie man im Volksmund sagt. Es ist tatkräftige Nächstenliebe, wenn wir das tun, wir geben jemandem etwas, das unbezahlbar aber für den Empfangenden ein großes Geschen bedeuten kann. Bitten wir Jesus, daß er unsere Ohren öffnet, unsere Zunge löst – damit wir in Seinem Sinne agieren, Seine Güte, Seine Liebe verbreiten und einfach einmal  d a  sind, wenn man uns braucht.

Als wir getauft wurden, ist uns das Wort “EFFATA” zugerufen worden, haben wir den Auftrag bekommen, mit offenen Sinnen zum Eigentlichen des Lebens zu kommen, einen  Weg im Glauben zu beschreiten, den viele in Jahrhunderten nicht gegangen sind. Da war es oft wichtiger, die Sinne zu unterdrücken, statt sie als Instrumente der Gottesbegegnung zu nützen. Wir können als Christen von diesem EFFETA ganz bewußt eine spirituelle Richtung einschlagen, die uns mit dem Schmecken den Geschmack am Göttlichen, mit dem Riechen die Spur Gottes vermittelt, mitten im Tasten und Spüren die Nähe Gottes erfahren läßt und mitten im Hören mehr hören läßt als nur das materiell Verwertbare. Erinnern wir uns immer wieder an dieses  EFFETA  und lassen es in unserem Alltag an Bedeutung gewinnen zu unserem und unserer Brüder und Schwestern Heil !!