Bericht von Pastor Gomes (08.05.2017)

Pastor Gomes schrieb uns folgenden Bericht über die Tätigkeiten  in Guinea Bissau:

Verein SEMEAR NO BOM CAMPO  (Auf fruchtbaren Boden säen)

An die Direktion des Vereines  ACD  in Graz-Österreich.

Bissau, 08. Mai 2017

Betreff:   Berichterstattung  über die Tätigkeiten des von der ACD-Österreich finanzierten Projektes.

Pastor Gomes, der Generalsekretär des Vereines  “SBC” grüßt die Direktion des Vereines ACD-Österreich mit großer Ehrerbietung.

In diesem Schreiben senden wir die Darstellung der Tätigkeiten in den Projekten, die von Eurer Organisation finanziert werden und von unserer auszuführen sind.

Nehmt unseren größten Dank und Wertschätzung, wir stehen zu Eurer Verfügung und wissen Eure Anstrengungen, diese Projekte zu fördern, zu würdigen.

Pastor Gomes

 

BERICHT ÜBER DIE  VON DER ACD FINANZIERTEN PROJEKTE IN GUINEA BISSAU

SCHULPROJEKT:

Dieses Projekt hat die Aufgabe, Kindern unabhängig von Hautfarbe, Rasse oder Religion, Zugang zu Schulbildung zu ermöglichen.

1.) Im Jahr 2015-2016  konnten 182 Kinder vom Kindergarten bis zur 3. Klasse kostenlos am Unterricht teilnehmen;  ohne das Projekt hätten sie keinen Zugang  zu Schulbildung gehabt. Diesen Kindern öffneten wir außerdem den Weg zu Gottes Wort (Charakterbildung – Liebe zum Nächsten – Verzeihen). Das Lächeln in den Gesichtern dieser Kinder ist eine wunderbare Belohnung.

2.) Die Kinder erhielten auch Assistenz in gesundheitlichen Belangen, so konnten wir ihren Hunger mit Schuljause stillen. (Viele Krankheiten können sich bei Unterernährung leicht ausbreiten).

3.) Im Jahr 2016-2017 begannen wir mit 248 Kindern in 7 Klassenräumen am Vormittag und 3 am Nachmittag, vom Kindergarten bis zur 4. Schulstufe. Dieses Jahr hatten wir große Schwierigkeiten, Schuljausen bereitzustellen, jedoch der Unterricht konnte mit guter Qualität vonstatten gehen und die Kinder lernten schreiben, lesen und rechnen.

3.) Wegen der großen Armut in dieser Gegend nehmen die Eltern die Kinder zur Erntezeit der Cashewkerne aus der Schule u. zwingen sie, mitzuarbeiten, um das Familieneinkommen aufzubessern. Dieses Problem haben fast alle Schulen des Landes, und wir haben momentan nur 197 Schüler, davon 130 Buben und 67 Mädchen. Ein anderes Phänomen ist der schwache Anteil an Mädchen. (Die Eltern befürchten, daß die Mädchen, die eine Schulbildung haben, sich der frühen, erzwungenen Heirat entziehen könnten).  (Wer mehr weiß, läßt sich nicht so leicht unterdrücken).

 

SCHNEIDERPROJEKT

Besonders die Frauen sind in unserem Land sehr benachteiligt und daher wurde das Projekt zum Erlernen von Zuschneiden und Nähen ins Leben gerufen. Die Obfrau des Vereins ACD, Pastorin Irani Marbler,  konnte sich bei ihrem Besuch in unserem Dorf davon überzeugen, in welch großer Armut die Frauen unserer Gemeinschaft leben. Das Projekt wird von der ACD finanziert und soll den Frauen helfen, zum Familieneinkommen durch Verkauf ihrer Näharbeiten beizutragen. Ein Großteil der Mütter ist alleinerziehend und ledig, für diese Frauen wurde im Projekt an 5 Nähmaschinen unterrichtet (3 mit Fußantrieb, 2 elektrische).

1.) Der erste Kurs begann im Oktober, war für 3 Monate veranschlagt, wurde dann aber auf 6 Monate verlängert – teils, weil Vorkenntnisse oder Schulbildung völlig fehlten, teils wegen geringer Mitarbeit, Verweigerung  –  7 schafften es  bis zum Schluß ,  3 hörten vorher auf, eine wegen Krankheit, eine zog weg und eine weitere konnte ihren Stundenplan nicht vereinbaren.

2.) Der Abschluß war für den 25.Mai geplant, denn einige waren verreist und wegen der Personen, die wir eingeladen hatten. Wir wollen nämlich zu diesem besonderen Ereignis Radio und Fernsehen sowie einen Vertreter des Landes einladen, damit die Arbeit gewürdigt wird und im Zuge dieser Feier verlosen wir auch 2 Nähmaschinen unter den Kursabsolventen. Dies soll ein Anfang für eine professionelle Laufbahn sein. All jenen, die nicht gewinnen, bieten wir die Möglichkeit, die Unterrichtszimmer und Utensilien zu benützen, damit sie ihre Tätigkeit dort ausüben können, wenn gerade kein Unterricht stattfindet.

3.) Wir beginnen den nächsten Kurs mit 8 Schülerinnen und hoffen, daß sie das Beste daraus machen.

 

GEMEINSCHAFTSBACKOFEN:

Dieses Projekt sieht vor, Teilnehmer des Kurses zu Bäckern auszubilden, und auch, um die Jausenbrote für die Schulkinder zu backen.

1.) Die Konstruktion des Backofens ist schon weit fortgeschritten, es fehlt aber noch eine Überdachung, um mit dem Unterricht beginnen zu können.

2:) In diesem Projekt werden die Frauen der Gemeinde in der Herstellung von Brot, Kuchen, Keksen usw. unterwiesen. Damit können sie dann zur Ernährung der Familie beitragen, alles nach genauem Zeitplan. Vorrangig wird die Herstellung der Jause für die Kinder sein, dann das Erwerben der Fähigkeiten des Backens für die älteren Schüler, damit sie auch einem Nebenerweb nachgehen können, solange sie noch studieren.

 

ZUKÜNFTIGE  PROJEKTE

1.) Konstruktion eines Schulzentrums.

2.) Angebot von gesundheitlicher Betreuung für Mütter mit Kindern und Kamp gegen die Kindersterblichkeit.

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