7. Mai 2017- ALOIS hat Geburtstag – Benefizveranstaltung

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Alois Url feiert seinen 90. Geburtstag.

Er veranstaltet das Fest zugunsten der Konstruktion für die sehbehinderten Menschen in Brasilien, die im Projekt AUPNE betreut werden.

Anstelle von Geschenken für ihn,  bittet er die Teilnehmer, Geld für dieses Projekt zu spenden.

Freunde von Alois und Gönner von ACD-kinderhilfe sind eingeladen, am 7.Mai 2017  mitzufeiern.

Ort der Veranstaltung:

Festsaal der Katholischen Kirche in St.Stefan /Rosental. Beginn um 12:00 Uhr.

Alois hat ein sehr bewegtes Leben hinter sich, besonders die Zeit des 2. Weltkrieges war für ihn prägend. Aber, lesen wir, wie er selbst sein Leben beschreibt:

Ich, Alois Url, bin am 7-Mai 1927 geboren. Meine Eltern Konstanzia und Andreas waren Landwirte. Sie haben hauptsächlich Milch- u. Fleischwirtschaft mit Rindern betrieben. Ich hatte eine glückliche Kindheit, die ich mit meinen beiden Brüdern auf dem Hof verbrachte. Damals gab es noch keine elektronischen Spielsachen u. wir vergnügten uns mit Lauf- und Ballspielen, spielten mit dem, was am Bauernhof vorhanden war. Ich habe die VS in St. Stefan.i. Rosental besucht. Nach der Schulzeit, im Alter von 14 Jahren, habe ich in der Landwirtschaft meiner Eltern alle anfallenden Arbeiten verrichtet. Mit 17 Jahren mußte ich zum Militär einrücken. 1944 bin ich in Deutschland zur Luftabwehr in Berlin gekommen. Ich habe mit 2 Kameraden das Geschütz geführt. Wir haben amerikanische u. engl. Flugzeuge abgeschossen. Als im April 1945 die Amerikaner einmarschierten, sind wir in Kriegsgefangenschaft gekommen. In Bad Kreuznach sind wir 3 Monate ohne Unterstand, sehr wenig Nahrung u. Wasser gefangengehalten worden. Viele Kameraden sind verhungert oder an Krankheit gestorben. Wir haben Erdlöcher gegraben, um einen geringen Schutz zu haben. Von dort bin ich in das südliche Frankreich mit einem deutschen Kameraden auf einen Bauernhof gekommen. Ich kannte ja die Bauernarbeit, der Kamerad mußte erst alles lernen. Auf dem Hof waren 30 Kühe zu betreuen, 50 Jungrinder und Kleintiere. Für die damaligen Verhältnisse war das ein Großbauer. Ich war sehr beliebt, da ich die Arbeit gut konnte. Es gab auch Getreideanbau u. Zuckerrüben. 8 Pferde gab es zur Bewerkstelligung der Fuhr- u. Transportarbeiten. Die Großmutter des Bauern war deutschstämmig und half mir beim Erlernen der franz- Sprache. Im Herbst 1945 mußte ich von dort weg u.kam wieder in ein Lager, von dem aus wir anschließend nach Tirol transportiert wurden. Ungefähr 20 Leute mußten auf die Möglichkeit einer Zugsverbindung warten. Als es dann nach 10 Tagen endlich so weit war , weiterzukommen, gelang es, bis Studenzen zu fahren, wo ein Bekannter seine Rösser zur Verfügung stellte u. mich mit noch einem Kameraden bis St. Stefan fuhr.

In Krottenberg kam ich in meinem Elternhaus an und wurde von Vater, Mutter u. 2 Brüdern auf das Herzlichste begrüßt.

Zuhause habe ich ca. 4 Jahre im elterlichen Betrieb gearbeitet, anschließend eine Stelle in der Schuhfabrik Prutsch bekommen. Nach dem Konkurs der Firma war ich bis zur Pension arbeitslos, bzw. habe den elterlichen Betrieb seit dem Tod des Vaters, 1976 ,mit den beiden Brüdern geführt. 2008 starb mein Bruder Andreas, 2009 mein Bruder Franz, im nächsten Jahr hatte ich selbst eine schwere Operation, die ich an 2 darauffolgenden Jahren wiederholen mußte, da war ich schon 86 Jahre alt. Die Felder habe ich dzt. verpachtet, auf dem Hof lebe ich alleine. Ich betreue einige Hühner, die mir Eier u. Fleisch liefern. Einmal in der Woche kommt Frau Marbler Irani zu mir, um für mich zu putzen, zu kochen und mir seelischen Beistand zu geben. Manchmal gehe ich auch aus und besuche Irani u. Franz Marbler, Josef u. Anni Url und meine Cousine Grete.

Ein video der gelungenen Veranstaltung können wir ebenfalls betrachten:

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